Döner ist für viele Studenten ein willkommener Snack zwischendurch. Vor allem als Abwechslung zu täglichem Toastbrot, Tiefkühlpizza und kulinarischem Mensaschmaus. Dabei wird den meisten egal sein, dass Döner Kebap übersetzt soviel wie „sich drehendes Grillfleisch“ bedeutet. Für viele ist der Geschmack das wichtigste, manchmal auch der Preis oder natürlich die Balance aus beidem.
Aber ein paar Fakten zu kennen kann ja nie schaden. So ist unter der „Berliner Verkehrsauffassung“ 1989 festgelegt worden, dass ein Döner Kebap zu maximal 60 % aus Hackfleisch bestehen darf und der Rest aus reinem Scheibenfleisch von Rind, Kalb oder Lamm stammen muss. Der Fettgehalt ist dabei auf 20 % begrenzt. Es soll aber sogar vorgekommen sein, dass die Dönervekäufer ihre eigenen Landsleute betrügen und teilweise Schweinefleisch verwendet haben, was strikt gegen den Glauben der Moslems ist. Andererseits sind viele Dönerladenbesitzer gar keine Türken bzw. Moslems. Weiterhin dürfen dem Spieß nur Gewürze, Zwiebeln, Öl, Milch und Joghurt beigefügt sein. Alles andere ist untersagt. Produkte, die sich nicht an diese Regeln halten, dürfen nicht Döner Kebap heißen, sondern müssen mit „nach Döner Kebap Art“ benannt sein. Man kennt das aus der Mensa: „nach Hausfrauen Art“, „nach Wiener Art“, „nach leckerer Art“. Dass das vielen Betreibern von Dönerläden egal ist, kann man sich denken. Manche wissen es vielleicht auch einfach nicht. Solche Auszeichnungen findet man sehr selten, obwohl man reine Hackfleischspieße des Öfteren antrifft.
Nicht erwähnt blieb bisher, dass es mittlerweile als „gesunde Variante“ noch den Hähnchen-Döner gibt. Mit ca. 600–700 Kalorien, etwas mehr als eine durchschnittliche Mahlzeit, ist Döner unter den Fast Foods eine der gesünderen Varianten. Durch Salat, Kohlenhydrate (Brot), Eiweiß und Fette (Fleisch und Sauce) ist er ein ausgewogenes Lebensmittel. Zudem ist es auch eines der beliebtesten Snacks für Zwischendurch. So erwirtschaftete die Dönerindustrie im Jahre 2008 ungefähr den gleichen Umsatz wie McDonalds.
Aber nochmal zur Zusammenstellung. Schon beim Fleisch scheiden sich Geister und Geschmäcker. Ebenso ist es bei den restlichen Zutaten. Beim Brot gibt es zwei große Kategorien: Knusprig dünn oder leicht und fluffig. Selbst gebacken ist es heutzutage leider nur noch selten, sondern meist Massenware oder sogar zerteilte Fladenbrote. Die Auswahl an Salaten beschränkt sich meist auf Rot- und Weißkraut sowie Bauernsalat. Und welche Sauce soll es sein? Mit scharf oder ohne? Cocktail, vielleicht sogar Curry? Hab ich morgen was wichtiges vor oder kann ich mir Zwiebeln und Tzaziki gönnen? Tzaziki? Das wird man wohl kaum kriegen im Dönerladen. Zwar bestellt man es und die Dönermänner benennen es sogar selber so, aber Tzaziki ist griechisch. Geht man davon aus, dass der Laden wirklich nicht von nem Türken/Türkischstämmigen geführt wird, so kann es tatsächlich auch mal wirklich Tzaziki sein. Aber die Türken haben ihre eigene Variante namens Cacık. Macht aber trotzdem Mundgeruch. Obwohl das manchmal auch schon das Fleisch alleine schafft, falls Knoblauch dabei ist. Was in einen Döner gehört, ist also Glaubensfrage und persönlicher Geschmack zugleich. Es soll auch Leute geben die schwören auf Ananas und Röstzwiebeln als Füllung. In Bremen habe ich mal einen Laden entdeckt, der verschiedenste Variationen wie Hot-Dog-Style, Hawaii-Döner oder auch eine mexikanisch angehauchte Version mit Kidney-Bohnen anbot.
Mein Vergleichstest ist daher sehr subjektiv und gilt sicher nicht für jeden als Richtlinie. Den Preis, Sauberkeit und das Ambiente kann man in dem Test aber ebenso erahnen wie die Frische der Produkte. Zudem sind die Zustände, Preise und Ladenbesitzer von Dönerläden rasanten Veränderungen unterlegen, so dass die Ergebnisse vielleicht schon wieder veraltet sind. Immerhin wurden die Läden über mehrere Wochen hinweg besucht, denn mit Döner ist es wie mit allem anderen: Wenn man es zu oft isst, wird es öde.
Dönerladen | Adresse | Preis | Bonussystem | Saucen | Saucenbewertung | Fleischbewertung | Brotbewertung | Salatbewertung | Ambiente | Bemerkung |
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Berlin Döner | Mühlenstraße 53 | 3,- € | Ja | Cocktail, Cacık, Pul Biber | **** | *** | **** | ***** | sauber und modern, türkisches Fernsehen, Sitzplätze innen und außen | frischer Salat |
Sultan Palast | Mühlenstraße 64 | 3,30 € | Ja | Cocktail, Cacık, Scharf | **** | **** | *** | **** | türkisches Fernsehen, Sitzplätze innen und außen | Fleisch wurde aus Box genommen in die Fleisch vom Spieß nachgefüllt wurde |
Ay Grill Imbiss | Mönkhofer Weg 44 | 3,30 € | Ja | Cocktail, Cacık, Pul Biber, Scharf | ***** | **** | **** | **** | Sitzplätze innen, sauber | |
A La Turca | Breite Straße 23 | 3,50 € | nein | waren versteckt | * | ** | ** | ** | Sitzplätze innen und außen | Es gab nur „Jumbo Döner“, aber der war genauso groß wie ein normaler |
Mr. Kebap King | Fackenburger Allee | 3,50 € | nein | Cocktail, Cacık, Pul Biber, Scharf | **** | **** | *** | *** | Sitzplätze innen | |
Aladin | Mühlenstrasse | 3,- € | nein | Cocktail, Cacık, Pul Biber, Scharf | *** | ** | * | ** | sauber, Sitzplätze innen und außen | Döner mit Fleisch in der Mikrowelle und einem Ofen erwärmt, Salat war trocken, Brot außen knusprig und sonst pappig |
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